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Worte sind schön, aber Hühner legen Eier

Das vorliegende Buch ist das Meisterwerk eines Afrikaners, der Tradition und Kultur der unbekannten Welt Afrikas aus einer anderen Perspektive darstellt. Neben afrikanischen Geschichten enthält es auch neue Sprichwörter aus Westafrika sowie Erläuterungen zum Konzept der Person, zum Ahnenkult, zu Voodoo und Schwarzer Magie, zur Polygamie, zum mutterorientierten Wertsystem der Aschanti in Ghana sowie zu afrikanischen Tänzen und Musik.

Im zweiten Teil des Buches erfährt man Wissenswertes über ursprüngliche Naturreligionen, die Abosom, die Naturgötter, Muttererde Asaase Yaa, Beerdigungszeremonien der Aschanti, Kindheit und Pubertätsrituale sowie die Beschneidung der Mädchen.

Addais Sprichwörter und Texte werden jazzig von Hübners abstrakten Grafiken begleitet. Die zeichenhaften Schwarweiß-Drucke interpretieren die Formensprache afrikanischer Kente-Muster.

TEXTAUSZÜGE:

Wie die Menschen die Sprichwörter bekamen
… Es wird erzählt, dass es am Anfang des menschlichen Sprachgebrauchs keine Sprichwörter gab. Der Himmelsgott allein hatte alle Sprichwörter bei sich. Dass die Menschen zu den Sprichwörtern kamen, haben wir der schlauen Spinne Kwaku Ananse zu verdanken.
Damals gab es alle Arten von Tieren – von Ameisen bis Elefanten, wilde und zahme, hässliche und schöne Tiere. Die Spinne Kwaku Ananse gehörte leider zu den kleinen und wenig angesehenen Tierarten.
Eines Tages überlegte die Spinne: “Ich möchte so berühmt werden wie die Löwen und die Elefanten! Ich habe das Recht, berühmt zu werden! Nicht nur die Kakerlaken und Läuse sollen wie Könige überallhin getragen werden. Ich werde den Himmelsgott fragen, was ich tun soll, damit er mir seine gesammelten Sprichwörter schenkt. Dann kann ich sie in meinen Spinnengeschichten verwenden. Wenn ich so weise und klug und schlau wie der Fuchs bin, werde ich so respektiert werden wie das Krokodil.”
…”

Kindheit und Pubertät bei den Ashanti
Die Kindheit bei den Aschanti unterscheidet sich nicht maßgeblich von der Kindheit anderer ethnischer Gruppen in Ghana. Im Durchschnitt werden die Kinder bis zu einem Alter von eineinhalb bis zwei Jahren gestillt. Die meiste Zeit verbringen sie auf dem Rücken ihrer Mütter, oder sie werden von ihren älteren Geschwistern betreut. Die Tatsache begründet sich in der ökonomischen Tätigkeit der Frauen, weil viele noch arbeiten müssen. Die Kinder beginnen mit sechs Jahren mit der Schule. Andererseits werden sie vermehrt in die Aufgaben des Haushalts und Handels mit einbezogen. Mit beginnender Pubertät im Alter von ungefähr zwölf Jahren können die Mädchen in der Regel schon einen Haushalt führen, und beide Geschlechter können im Handel und beim Feldanbau mithelfen.

“Hau nie dem Mann auf den Kopf, zwischen dessen Zähnen du deine Finger hast.”

“Das Huhn weiß, dass der Tag anbricht, lässt jedoch den Hahn schreien.”

“Wer gerade aus dem Fluss gerettet ist, dessen Mund trocknet schneller als alles andere.”

“Der Tod ist wie der Mond: noch niemand hat seinen Rücken gesehen.”

(Im Buch finden Sie über 70 weitere afrikanische Sprichwörter, künstlerisch spannend begleitet von Robert Hübners Grafiken.)

Die Ahnen
Der Körper Onipadua und das Blut Mogya eines Verstorbenen vergehen. Sie gehen in die Mutter Erde Asase ein. Die Seele Okra kehrt zu Gott Onyame zurück. Sunsum wird in den Toten- oder Ahnengeist Osaman transformiert.
Der Ahnengeist Osaman lebt zusammen mit weiteren Ahnengeistern im Ahnenreich Asamando. Jedoch kann nicht jeder Verstorbene ins Ahnenreich Asamando einkehren oder besser gesagt als Ahne bezeichnet werden. Dies hängt davon ab, wie er oder sie gestorben ist. Wenn jemand durch Selbstmord umgekommen ist, bekommt er deswegen keine vollständige Todesfeier und Zeremonie. Das heißt, er erhält keinen Ahnenstatus.

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