Das Volk der Ashanti, mit etwa drei Millionen Menschen der größte Stamm Ghanas, weist eine hohe kulturelle

und wirtschaftliche Bedeutung auf. Akan heißt die Sprache des Volkes, Twi, Fante und Akuapem sind die Namen der Sprachgruppen.

Osei Tutu, Häuptling von Kumasi (1665 bis 1731)gilt als der Begründer und erste König des Staatenbundes der Ashanti. Im Lebensraum des Volkes dominiert zum einen die Landwirtschaft (Ashantis-Also Erdnüsse,sowie Kakaoplantagen),zum anderen bezieht man aus denBodenschätzen, vor allem Diamanten und Gold, den Wohlstand.

Das (fast) wahre Märchen vom Goldenen Stuhl

Einst lebte ein sehr einflußreicher Priester namens Okomfo Anokye. Er war der persönliche Berater des mächtigen Ashanti Osei Tutu, Häuptling von Kumasi. Osei Tutu hatte auf Anraten von Okomfo Anokye an zwei verschiedenen Orten Zweige des Kum-Baumes einpflanzen lassen. Und an dem Platz, wo die Zweige zu blühen begannen, wurde die Stadt Kumasi gebaut. Okomfo Anokye beeinflußte nicht nur die politischen Entscheidungen, er hatte auch speziellen Zugang zu den Göttern und Geistern. Er kannte die Geheimnisse der Magie und man erzählte sich, dass er sogar gegen die Schüsse der Feuerwaffen unverwundbar sei. Einmal trafen sich angesehene fürsten und Stammeshäuptlinge mit Osei Tut, um den Zusammenschluss der einzelnen Stämme zu einem Reich zu diskutieren. Auch Okomfo Anokye war anwesend und betete. Doch an diesem Tag geschah etwas Besonderes. Mit seinen Gebeten, durch die Anrufung des Himmels, ließ der Priester einen goldenen Stuhl in einer Wolke herabgleiten, direkt vor die Füße von Osei Tutu. Dieses Zeichen brachte den einmütigen Zusammenschluss der Völker und von nun an war Osei Tutu der König des mächtigen neuen Ashanti-Reiches. Der Goldene Stuhl, ein Heiligtum, eine besondere Gnade des Himmels, beinhaltet die gesamte Seele der Nation. Später kämpften die Briten viele Jahre gegen die Ashanti. Sie hatten von diesem Stuhl, der aus purem Gold sein sollte, gehört und wollten ihn unbedingt haben. Die Ashanti wussten das und ließen daher eine Kopie anfertigen. Nach einem weiteren Kampf hatten die Briten den “Goldenen Stuhl” entdeckt und mitgenommen, aber es war der falsche. Den richtigen hatten die Ashanti bereits in Sicherheit gebracht. Der falsche goldene Stuhl steht heute in einem britíschen Museum, der echte goldene, der erste und einzige seiner Art, ist im königlichen Ashanti-Palast in Kumasi zu besichtigen.